Wenn ab Mitte/Ende Februar der Rasen vom Winterschlaf erwacht. kommt für viele Rasenbesitzer ebenfalls das große Erwachen. Anstelle einer saftig grünen und wüchsigen Rasenfläche, erblickt das Auge eine gelbe Fläche mit wenig Graspflanzen, dafür aber umso mehr Moos. Um nach der Ursache zu suchen, und das Übel an der Wurzel zu packen, werden entweder chemische Moosvernichter oder schweißtreibende Vertikutiergeräte eingesetzt. Der Erfolg ist, wenn überhaupt, bei beiden Methoden nur kurzfristig, deshalb umso mehr verwunderlich, wenn die Rasenbesitzer diese arbeitsintensive Prozedur jährlich wiederholen.

Anstelle von Moos vernichten, sollte das Moos verhindert werden.

Moos kann sich überall dort bilden, wo wenig oder keine Nährstoffe vorhanden sind, z.B. auch auf Dachplatten, Gehwegen oder Holz. Wird z.B. im Juli zum letzten mal gedüngt, oder es wurden ungeeignete Dünger verwendet, sind die Nährstoffe bis zum Spätherbst verbraucht. Bis zum Frühjahr ist der Rasen dann verhungert und wenn der Rasen regelmäßig unter 4,0 cm gemäht wird, ist die Moosbildung programmiert. Das ausstreuen von Kalk reguliert zwar den pH- Wert und ist alle 4 bis 6 Jahre sinnvoll, wird aber Moos weder verhindern, noch bekämpfen, auch wenn das immer wieder von den Verkäufern empfohlen wird. Moos ist in erster Linie ein Nährstoffproblem. Anstelle von Kalk sollten sie einen guten und vor allem den richtigen Dünger streuen.

Vertikutieren ist nur bei verfilzten Rasenflächen notwendig.

Rasenflächen, auch der Luxusklasse in öffentlichen Anlagen werden nur selten vertikutiert, dafür aber fachgerecht gepflegt. Wenn es notwendig erscheint, den Rasen zu vertikutieren, sollten folgende Regeln beachtet werden: Der Rasen muss im Wachstum, und möglichst 14 Tage vorher mit einem guten Rasendünger gedüngt sein, damit die zwangsläufigen Verletzungen schnell geheilt werden. Die Messer sollen dabei nur den Filz entfernen und nicht das Erdreich aufschneiden, sonst werden alte Unkrautsamen im Boden freigelegt und wieder zur Keimung angeregt. Rasenbesitzer, die jährlich vertikutieren oder Moosvernichter anwenden, und trotzdem keinen dauerhaft grünen Rasen haben, sollten es einmal mit der folgenden, fachgerechten Pflege versuchen:
Im März, Juli und Oktober jeweils einen guten Langzeitdünger mit mindestens 15% Stickstoff und hohem Kalidünger in chloridfreier Sulfatform, ausstreuen und einwässern. Die meisten Böden sind mit Phosphor überversorgt und brauchen diesen Nährstoff für einige Jahre nicht extra. Damit sich über die Wintermonate kein Moos bildet, ist die Düngung im Oktober mit Stickstoff und Kalisulfat besonders wichtig. Ist die Herbstdüngung ausgeblieben, kann bei guter Witterung schon ab Mitte Februar mit einem hochwertigen Rasendünger gedüngt werden. Für eine gute Düngung rechnet der Fachmann mit ca. 50,00 € im Jahr je ar.

Die beste Moosverhinderung ist die richtige Herbstdüngung.

Je nach Witterung, es sollte nicht zu warm sein, wird der Rasen ab Mitte Oktober bis Ende November nochmals mit einem speziellen Herbstrasendünger mit hohem Kalianteil gedüngt.

Normale Haus – Sport – und Spielrasen nicht unter 4,5 cm mähen, in sehr warmen Sommermonaten nicht unter 5,0 cm. Der Rasen muss sich auch nach dem Mähen selbst noch beschatten können.
Auch bei Mähern mit Fangsack ist es vorteilhaft, die Fläche gelegentlich mit einem feinen Rasenrechen auszukämmen, insbesondere vor dem Düngen, dann erübrigt sich das Vertikutieren automatisch.

Oberstes Gebot: Die richtige Schnitthöhe einstellen. Regelmäßig die Messer schärfen, richtig und ausreichend düngen.